So
wie es ist, ist es geworden.
So
wie es
ist, kann es nicht bleiben.
So
wie es
sein soll - darüber müssen wir uns verständigen.
Im Vordergrund der
Lichtlieder stehen assoziative Elemente aus dem subjektiven Dickicht
von Welterfahrung, Elemente, die nie wirklich ein Ganzes ergeben
können, auch wenn sie dazu geeignet sind, das Ganze als das Schlechte
zu begreifen.
NACKT! ist aus gutem Grund ein SOLO-Programm für ZWEI - mit unsichtbar
gesponnenen Fäden.
SOLO heisst: im eigenen Saft schmoren, den Höhlenblick entwickeln, die
eigene Nische für die Welt halten - und sich dann wundern, wenn die
Welt auf einen zukommt wie ein Luftgeschwader.
Flüchtlinge wissen davon ein Lied zu singen.
Bestehend aus einer Reihe von Musik/Tanz-Soli und dazwischen
geschalteten Intermezzi, die in einem assoziativen Bogen das jeweilige
Thema vorgeben, hat jedes Solo etwas pedantisch Schematisches. Es lebt
nur in sich selbst, also eigentlich gar nicht.
Lebendig wird man durch Andere (Teil 2-5 der Lichtlieder), in der
Auseinandersetzung mit mehr als nur sich selbst.
Jede*r Einzelne ist dem Ganzen ausgeliefert, wird angehalten,
aufgefordert, gezwungen, eingebunden, hergerichtet - kurzum: wie
selbstverständlich(!) eingespannt ins Gedärm sozialer
Verdauungsmechanismen, ohne Chance zu entkommen.
SOLO bedeutet:
Ohne Einfluss. Außer auf das Feierabendprogramm.
Das "sich selbst Genügende".
SOLO ist immer das FALSCHE.
Und dennoch: dieser Einsicht zum Trotz - immer wieder der Versuch,
ANDERES, BESSERES einzufordern, den KONTAKT herzustellen, auch wenn es
ausschaut wie Windmühlenkampf.
Um was zu erreichen?
Dass "an die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren
Klassen und Klassengegensätzen... eine Assoziation" trete, "worin die
freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung
aller ist." (K. Marx)